Jens Kirchner: ABRISS – Verschwundene Beständigkeit
Das Projekt ABRISS beschäftigt sich mit dem schnellen Wandel der Städte und dem Verschwinden von Architektur, die noch vor wenigen Jahrzehnten als modern galt. Architektur vom Kirchenbau bis hin zum Wohnhaus – aufwändig geplant, gebaut und aus beständigen Materialien errichtet – hatte den Anspruch der Langlebigkeit. Die rasante Entwicklung in der Bauwirtschaft durch veränderte technische Anforderungen, neue Arbeitsbedingungen und Wohnverhältnisse sowie steigende Immobilienpreise jedoch, lässt nur allzu oft dem Abriss den Vortritt. Beständigkeit wird unwirtschaftlich.
Meine fotografische Annäherung zeigt den Rückbau und das Freilegen der architektonischen Strukturen. Es ist ein nur temporär sichtbarer Vorgang, der alte Spuren aufblitzen und im nächsten Moment verschwinden lässt. Diesen Moment einzufrieren und das vermeintlich Beständige festzuhalten, ist meine Intention.
Jens Kirchner wurde 1967 in Hamburg geboren und wuchs in Cuxhaven auf. 1990 assistierte er bei Michael Werner Fotografie in Hamburg. 1992 begann er ein Architekturstudium in Düsseldorf. Nach seinem Diplom verband er seine beiden Leidenschaften Architektur und Fotografie und machte sich 1999 als Architekturfotograf in Düsseldorf selbstständig.
Später lehrte er am Fachbereich Architektur in Lübeck und Düsseldorf einige Jahre Architekturfotografie. Neben seinen Auftragsarbeiten für Architekten, Verlage und Unternehmen widmet sich Jens Kirchner freien Arbeiten. Kirchner lebt und arbeitet in Düsseldorf und ist Mitglied im BVAF Bundesverband Architekturfotografie.