Hans Jürgen Landes: Ögel (2021)
Die Rheinische Straße im Westen Dortmunds befindet sich in direkter Nachbarschaft zur Innenstadt. Sie durchzieht das Unionviertel. Die Geschäfte heißen Tadim Pastanesi, Reisebüro Turka und Dieter Droletz Kraftfahrzeuge. Hier hat es schon bessere Tage gegeben. Mit dem Niedergang der prägenden Industrien (HSP Hoesch Spundwand und Profil) Mitte der 70er Jahre, kam es zu einem langsamen Zerfall des Viertels. Der größte Teil der Bebauung befindet sich in einem vernachlässigten Zustand. Der angekündigte Stadtumbau lässt noch auf sich warten, am Horizont jedoch, zeichnet er sich bereits ab. „Smart Rhino“, ein neuer digitaler Stadtteil, soll auf dem ehemaligen Industriegelände entstehen und auf sein Umfeld abstrahlen.
Über die Architektur möchte ich den Istzustand beschreiben. Menschen dürfen vorkommen, müssen aber nicht. Ich möchte auf Distanz bleiben und das Bild eher über die Gebäude und Details zeichnen. „ÖgeL“ ist ein Zitat aus einem der ausgestellten Bilder und soll irritieren. Es sind die Reste einer ehemaligen Werbeschrift an einem Gebäude, das auf einen Möbelhandel aufmerksam machen sollte.
Hans Jürgen Landes, geboren 1963 in Viersen (Niederrhein), studierte zunächst Grafikdesign an der FH Aachen, bevor er an die FH Dortmund wechselte. Das dort absolvierte Studium der Fotografie schloss er mit dem Diplom ab. Der Ruhr-Metropole ist er treu geblieben. Von Dortmund aus arbeitet Landes seit 1994 für renommierte Architekturbüros, Agenturen und Industriekunden. Seit 2018 ist er Mitglied im BVAF – Bundesverband Architekturfotografie e.V..